Endlich wieder zu Hause

Es ist so: Ich liebe es zu reisen. Es gibt unglaublich viele Orte zu entdecken und Kulturen kennenzulernen. Aber spätestens nach 2/3 der Reise freue ich mich jedes mal unglaublich doll bald wieder nach Hause zurückzukehren. Idealerweise kann ich es gar nicht mehr erwarten wieder mit dem Arbeiten zu beginnen. Im Endeffekt mag ich wohl mein Umfeld und meine eigenen vier Wände doch zu sehr, als dass ich allzu lang von dort weg sein wollen würde. Eigentlich auch logisch schließlich richtet man sich ja so ein, wie es einem gefällt.

Samstag Nacht landeten wir sehr sanft in Berlin Schönefeld, nachdem wir zuvor 2 1/2 Wochen Marokko bereisten. Wir, das waren Flo, Anton und ich. Ende August flogen wir von Düsseldorf nach Fes. Dort verbrachten wir 2 Tage und begaben uns anschließend auf eine kleine Rundreise, die uns in die Hauptstadt Rabat, nach Casablanca und Marrakesch führen sollte. Von dort verschlug uns eine dreitägige Odyssee in die westlichen Ausläufer der Sahara. Zurück in Marrakesch machten wir uns auf den Weg nach Taghazout, ein kleines Fischerdorf 15km nördlich von Agadir und gleichzeitig Surfmekka für Menschen aus aller Welt. Während wir dort die letzte Woche verbrachten, packte mich in den letzten Tagen die eben beschriebene Vorfreude nach Berlin zurückzukehren.

Eine besondere Rolle dürfte diesmal die verheerende Hygiene in Marokko gespielt haben. Es stank meistens barbarisch aus dem Abfluss, die Straßen waren vollgemüllt ohne Ende und von öffentlichen Toiletten muss man ja gar nicht erst anfangen. War man zuvor schonmal in einem Entwicklungsland, ist das natürlich keine Überraschung. Schade ist es trotzdem, wenn sich selbst in den schönsten Ecken der Müll türmt und es dementsprechend stinkt. Nur wem soll man dafür einen Vorwurf machen? Mülleimer gibt es nur sehr spärlich, eine funktionierende Müllabfuhr auch nicht, sodass der Müll am Straßenrand verbrannt wird und die Schulbildung wird im Bezug auf solche Themen, vermutlich auch stark zu wünschen übrig lassen. Am ehesten trifft wohl (korrupte) Politiker eine Schuld, die kein Interesse daran haben, die Verhältnisse in denen die Bevölkerung dadurch lebt merklich zu verbessern. Und trotzdem finde ich es befremdlich, dass nicht aus Eigeninitiative Lösungen entstehen. Schließlich finden die Menschen in solchen Entwicklungsländern auf diesem Weg für so viele Probleme einen Ausweg.
Womöglich bin ich durch diese Problematik sogar auf das Thema meiner Bachelorarbeit gestoßen. Dazu vielleicht an anderer Stelle mehr.

Nun sitze ich jedenfalls wieder an meinem Schreibtisch im herbstlichen Berlin und freue mich hier in den nächsten Tagen Fotos und weitere Eindrücke von unserer tollen Reise mit euch zu teilen.