Dinge über die ich in letzter Zeit nachdachte – Teil 2: Fotolocation Datenbank

Ich halte eigentlich nichts von Vorsätzen für das neue Jahr, ganz einfach aus dem Grund, dass ich es völlig unsinnig finde etwas zum 1. Januar zu ändern, obwohl man das auch einfach so ändern könnte. Im Endeffekt ist es ja nur eine Ausrede um irgendwas wieder ein paar Tage zu verschieben. Andererseits zieht man am Jahresende schon irgendwie Bilanz und denkt mal drüber nach wie es weitergehen soll. Ich habe mir tatsächlich vorgenommen mehr zu fotografieren, viel mehr. Das Ganze hat bisher sogar so gut fotografiert, dass ich dieses Jahr noch nicht einmal mit der Kamera unterwegs war und der erste Monat des Jahres um ist. Hängt wohl mit dem nahenden Semesterende und den anstehenden Abgaben und Prüfungen zusammen. Ausreden, ich sags ja.

Teil dieses Vorsatzes war es auch mehr Menschen zu fotografieren. Nun schreibe ich mir seit geraumer Zeit Ideen für Fotoserien auf und stoße häufig auf das Problem, dass mir für meine Idee kein Ort einfällt an dem diese umsetzbar wäre. Beispiele: Ich möchte Porträtfotos mit einer Frau machen, als Kulisse würde ich gerne moderne Architektur nutzen. Dann habe ich da noch diese Idee für die ich einen Ort mit besonderer Lounge Atmosphäre benötige. Verzierte Sessel, blutrote Wand, dramatisch, usw … Die Frage ist jetzt, wie komme ich an diese Locations?

1. Man bemüht Google
2. Augen offenhalten im Alltäglichen Leben
3. Fotocommunities wie Flickr, Fotocommunity, etc. durchsuchen
4. In Fotoforen nach Empfehlungen Fragen bzw. suchen

Für mich war bisher keine dieser Methoden zielführend. Entweder war es zu ineffizient, zu zufällig oder ich stieß auf den heiligen Gral der Fotolocations: Lost Places. In einschlägigen Fotocommunities wird man den Eindruck nicht los, Menschen könnte man nur in Lost Places fotografieren. Und dann wäre da noch fotolocations.de/, eine Seite, die ich für ungefähr so nützlich halte, wie einen gebrochenen Fuß beim Marathonlauf.

Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten. Entweder irgendjemand erklärt mir jetzt in denKommentaren einen praktikablen Weg mein Problem zu lösen oder ich werde mir ernsthaft darüber Gedanken machen etwas zu bauen, dass mein Problem löst. Eine Webseite, auf der man Fotolocations eintragen, finden und besprechen kann. Im Prinzip also fotolocations.de, nur in gut. Das heißt, vernünftige Usability, gute Filtermöglichkeiten und die ganze Seite in hübsch. Außerdem kann man das ganze natürlich konzeptionell noch deutlich ausbauen und sinnvolle Features einbauen. Als ich letztens mit Manuel über diese Idee sprach, kam er zum Beispiel spontan auf die Idee, man müsste für jede Location den stündlichen Sonnenstand anzeigen lassen können. Da ist also definitiv einiges möglich.

Ich bin sehr gespannt, was die Fotografen unter euch zu diesem Beitrag zu sagen haben. Ob Bedarf für solch eine Datenbank besteht oder ob ich einfach einen Weg übersehen habe, der mir die Suche nach Fotolocations stark erleichtern würde.

20 comments

  1. Man könnte doch einfach eine Karte (GoogleMaps) öffentlich machen, wo jeder seine Lieblingslocation evtl. mit Bild eintragen kann.

    1. Hola Leute!
      Nette Idee, aber leider alt! 🙁
      Es gibt bereits eine Seite die so etwas zur Verfügung stellt und die Nachfrage ist mehr als bescheiden.
      (Ich verfolge das Thema und die Seite bereits über ein Jahr…)

      http://www.fotolocations.de

      1. “Und dann wäre da noch fotolocations.de/, eine Seite, die ich für ungefähr so nützlich halte, wie einen gebrochenen Fuß beim Marathonlauf.”

        Ganz schlimme Usability und auch konzeptionell ganz schwach.

    2. Wie gesagt, ich verfolge das Thema ebenfalls seit einiger Zeit.
      Bei Gesprächen mit Berufsfotografen hat sich jedoch gezeigt, dass es hier keine wirkliche Nachfrage gibt was auch den Erfolg von fotolocations.de und anderen Umsetzungen z.B. in der fc zeigen.
      Als Berufsfotograf kennt man seine locations und Kontakte (Villa etc.) und das Weltweit.
      Um sich von der Konkurrenz abzuheben, behält man diese in der Regel für sich!
      Diese Einstellung darf man auf keine Fall unterschätzen!

      Darüber hinaus gibt es Plätze speziell im bereich der Tierfotografie die lediglich unter Freunden gehandelt werden.
      Wenn (ich) meine riesen Tüte und Stativ zum Punkt X schleppe, den ganzen Tag im Regen unter dem Schirm hocke und auf das EINE Foto warte, dann will man einfach nicht durch Leute gestört werden, die eben mal auf einer Webseite gesehen haben das es hier z.B. seltene Vögel gibt.
      Dies gilt meiner Meinung nach auch für die Peoplefotografie will man wirklich mit dem Model arbeiten und das gewisse etwas rauskitzeln.

      Und dann gibt es da noch die ganzen Fotostudios und Lokationanbieter die Deine Webseite wie ein Branchenbuch verstehen. 🙁
      Mir fällt leider im Moment nicht der Name der Seite ein, aber es ist/war eine zusätzliche Funktionalität wie bei der fc, die scheinbar lediglich von kommerziellen Anbietern angenommen wurde.
      Trotzt Aufruf des Anbieters!!!

      Man sieht die Interessenlage in dieser Hinsicht ist sehr vielschichtig und verläuft im Kommerziellenbereich tendenziell konträr zum Webgedanken 2.0.
      Ich denke dies ist genau der Grund warum sich derartige Webseiten/Funktionen nicht durchsetzen bzw. ständig kleine Listen mit unterschiedlichen Sichtweisen und Bedürfnissen entstehen. (Vorrangig von Hobby- / Semifotografen verfasst)

      1. Ich habe weiter unten gerade einen Kommentar von Phillip beantwortet. Ich denke es stimmt, dass es bei Profifotografen keine Nachfrage für solch eine Datenbank gibt, aus den Gründen die du nennst. Das ist ok. Wie ich in dem anderen Kommentar schrieb, dass Ganze kann auch gerne Geschlossen mit Invites sein und nur für einen kleinen Kreis verfügbar sein, der daran Interesse hat.
        Zu dem Punkt mit der Tierfotografie, vielleicht kam das im Artikel noch nicht klar genug zur Sprache, dass es sich eben eher um Kulissen und keine “Motive” handeln soll.
        Insgesamt muss ich sagen, dass auch gerade deine Meinung mich bestärkt so ein Projekt eher in Richtung Privat/Geschlossen zu denken, als zu versuchen eine super Locationdatenbank für alle Profi/Amateur/Möchtegernfotografen zu planen. Das eliminiert auch eine Reihe anderer Probleme, wie z.B. das mit den kommerziellen Anbietern, über die man dort natürlich auch diskutieren kann, die aber nicht ungesehen ihre Werbung verbreiten könnten.

  2. Das größte Problem ist eigentlich meistens, dass man für gute locations (“Ort mit besonderer Lounge Atmosphäre”, “Verzierte Sessel, blutrote Wand, dramatisch,” etc.) auch ordentliche Preise zahlen muss. Der beste Weg ist meist, jemanden zu kennen, der so etwas in seiner Wohnung rumstehen hat. Meist darf man auch die rechtliche Seite nicht vergessen (private und öffentliche Einrichtungen verteilen oft selbst “Drehgenehmigungen”). Kommt da immer ein bisschen auf die Ausmaße und Kommerzialität der Projekte an. Die Idee für eine brauchbare Datenbank fänd ich super. Eingeteilt in indoor, outdoor und nach Preis sortiert, könnte schon reichen. Mit Bildern natürlich. Bin selbst auch schon auf der Suche nach einer guten Seite für solche Zwecke verzweifelt. Für mich hat sich bisher meist die “Augen offenhalten im Alltäglichen Leben”-Variante gelohnt. Ein tipp ist vielleicht noch, nicht nach “fotolocations”, sondern auch nach “filmlocations” im Netz ausschau zu halten.
    Gute Idee. Also von meiner Seite nen go! 😉
    LG,
    Sebastian

    1. Inwiefern Locations Geld haben wollen oder Fotogenehmigungen verteilen ist ja eine andere Geschichte. Das sind Sachen, die dann natürlich in der Beschreibung auftauchen sollten. Das gute wäre man würde sich dann eventuell schon die Mühe sparen das selbst herauszufinden zu müssen, wenn im Diskussionsbereich einer Location schon beschrieben wird das dort zum Beispiel Geld verlangt wird. Ich denke das ist eben wirklich eher ein allgemeines Problem, bei dem es eher helfen würde, wenn diese Formalitäten schon jemand anderes ausgelotet hat und seine Erfahrungen dann teilt.

      Und ja, die Unterteilung stelle ich mir auch so in etwa vor. Vielleicht schreibe ich zu diesen konzeptionellen Sachen demnächst einen weiteren Artikel und skizziere mal meine Ideen.

  3. Das ist in der Tat ein sehr interessanter Gedanke. Neulich grübelte ich noch nach Ideen für ein neues Webprojekt… Wieso fällt mir sowas nie ein? Aber Bedarf an solch einer Seite wäre auf jedenfall da denke ich. Wenn man sowas tatsächlich in einem zeitgemäßen Webauftritt mit ein paar netten Funktionen ausstatten würde, könnte das was werden.

  4. Deine Idee haben vermutlich einige und auch ich dachte da schon drüber nach. Trotz ein wenig Kenntnisse durch das Informatik Studium setzte ich mich nie daran um so etwas umzusetzen… Meiner Meinung wird es also dringend Zeit!

    Bisher nutzte ich ebenfalls die Google Maps Variante. (http://g.co/maps/vzv6t)
    Idee: Locations rund um Hamburg alle aufschreiben und auf einer Karte “sehen”. Beispielfotos von Flickr einbinden und alles mit unterschiedlichen Farben versehen (pro Locationtyp eine anere Farbe).
    Damit ich sehe welche Orte ich schon besuchte und welche nicht, habe ich mich für die Variante mit den Punkten entschieden, jeden Ort den ich schon einmal nutzte oder gut kenne ist ohne Punkt. Alle anderen die ich nicht kenne und nur von gehört habe, sind mit Punkt.

    Klappt bisher gan hervorragend, trotzdem würde ich eine große Seite wo man sich auch mal austauschen kann vorziehen. Auch wenn man hier bedenken müsste, das einigen Sachen dann evt. schnell überlaufen sind, aber ich behaupte das das nicht so ein großes Problm ist, da man jetzt ja auch Infos von anderen Fotografen sucht…

    1. Habe mir deine Google Map mal angeguckt und das sieht in der Tat schon sehr praktisch aus. Kurzfristig werde ich das wohl auch mal beginnen. Danke für den Tipp.
      Langfristig löst das natürlich leider dieses Problem der Zufälligkeit nicht, soll heißen, wenn ich eben noch nie so eine Lounge gesehen habe, wie ich sie mir vorstelle, ist sie logischerweise auch nicht auf meiner Karte zu finden.

  5. Programmiertechnisch ist das eben ein extrem hoher aufwand. sinnvoll wäre es tatäsächlich hier mit goofge maps oder ähnlichem zu arbeiten. mit den APIs kann man sehr coole sachen anstellen. alleerdings ist das auch wieder ein nachteil, denn man muss sehr schnell reagieren, wenn sich an den APIs etwas ändert etc… hab gestern mit meinem kumpel darüber geredet (der auch fotografiert) und er findet die idee auch ziemlich cool. mal sehen.

    1. Der Aufwand ist sicher nicht gering und programmieren kann ich sowas schonmal eh nicht, da müssten dann eben Leute zusammenarbeiten die so ein Projekt auf die Beine gestellt bekommen. Im Endeffekt macht es sich bestimmt nicht schlecht so ein Projekt in seinem Portfolio zu haben.

      Google Maps einzubauen ist denke ich ohne Frage, da es natürlich das leichteste wäre, auf den Single Pages der Locations oder auch auf den Übersichtsseiten beim Suchen, die verschiedenen Orte mit Google Maps anzuzeigen bzw. einzubinden.

      1. Das größte probleme sehe ich in der wartung. anfangs sicher eher nicht aber umso populäre eine solche seite wird, desto mehr kiddies tummeln sich darauf und denken, dass ein sonnenuntergang überall gut aussieht. um eine solche website auf “niveau” zu halten, müssten einige leute hinterher sein, mist einfach auch wieder rauszuahauen. eine closed beta mit invites wäre da wahrscheinlich der beste anfang.

        mit den fotografengeheimnissen ist das natürlich auch so eine sache. natürlich werden das nicht alle toll finden. aber hinter solche einer idee steckt noch viel mehr. denn man kann dort auch herumstöbern und orte entdecken, wo man sonst nie hinkommen würde. da ist verdammt viel potential. man kann apps bauen, eine community errichten. aber das wichtigste wäre tatsächlich erst einmal ein konzept. wenn das tatsächlich gut ist, kann man auch sponsoren ranbekommen. und man könnte von sowas leben. wirklich.

        1. Ich denke closed müsste eventuell nicht nur die Beta sein. Man könnte sowas auch permanent nur auf Invite Basis bauen. So ein Netzwerk von Fotografen zu haben, die gewillt sind gute Locations zu teilen ist vermutlich hilfreicher als eine Seite mit sonst wie viel Leuten, wo dann viel Müll gepostet wird. Und moderiert werden müsste das Ganze eh, wenn man eine vernünftige Qualität haben möchte. Ich glaube allerdings ehrlich gesagt nicht unbedingt, dass das eine Idee ist mit der man groß Geld verdienen kann bzw. muss. In dem Fall sehe ich da eher den praktischen Nutzen einer Plattform als eine kommerzielle Geschäftsidee.

          1. jup. das ist klar. wäre halt nur ein netter nebeneffekt, wenn man schon eine solch tolle idee umsetzt. denn so macht die moderation auch ein wenig mehr spaß 😉

  6. Nun, einiges ist ja schon gesagt worden. Bedarf ist sicherlich da, aber nur im passiven Sinn. Genommen wird gerne, das zeigen meine Logs deutlich, aber die Beteiligung ist mager. Es in der Tat so, dass viele meinen ihre Locations mit aller Gewalt zurückhalten zu müssen. Und das mit der Gewalt meine ich wörtlich. Ich habe insbesondere in der Anfangsphase von fotolocations.de neben viel “oh, toll, darauf hab ich gewartet” auch jede Menge negatives Feedback bekommen. Von Beschimpfungen, Beleidigungen über Drohungen bis hin zur Androhung rechtlicher Schritte, wenn ich die Site betreiben will. Hoffnung auf große Beteiligung brauchst du dir also nicht zu machen, von daher ist der Schritt in Richtung private durchaus sinnvoll. Die einzigen aktiven Beteiligungen sind nach einer kurzen Ausprobierzeit rein kommerzielle Anbieter, die dann zum Teil noch meinen Ansprüche oder gar aufwändige Anforderungen stellen zu können – natürlich ohne auch nur die geringste Gegenleistung erbringen zu wollen. Daher mein Tipp: machs für dich selbst, nicht fürs große Publikum. Dann weißt du wenigstens, für wen dus machst und du musst dich nicht ständig ärgern, dass deine Arbeit nicht im geringsten gewürdigt wird. Ach ja, um nicht falsch verstanden zu werden, ich will dich damit nicht als Konkurrent bedrängen, sondern nur meine Erfahrungen teilen. Konkurrenz ist in diesem Bereich ja kaum möglich, da es ja keinen echten Markt gibt. 😉 Daher ist fotolocations.de ja auch so, wie es ist 😉

  7. Hallo David,

    ich habe gerade deinen Blogpost und die interessante Diskussion darunter gefunden. Mir ist im letzten Jahr auch die Idee zu einem solchen Portal gekommen und ich habe mich einfach mal daran gemacht, es zu bauen. Herausgekommen ist http://www.22places.de.

    Die Seite ist jetzt seit einigen Wochen online. Die Resonanz ist bislang fast durchweg positiv. Die größte Herausforderung ist es nun, aktive Nutzer zu bekommen, die neue Locations einstellen. Bisher sind zwar noch die meisten Locations von mir selbst, aber die ersten Beiträge kamen auch schon von externen Besuchern.

    Kannst es dir ja mal anschauen. Über Feedback bin ich immer dankbar.

    Viele Grüße
    Sebastian

  8. Hi David,

    Ich sehe das genau so und habe im Netz auch nicht sinnvolles gefunden. Schwerfällig, Mit Werbebanner vollgestopft oder überhaupt nicht zu gebrauchen.

    fotoorte.de erfüllt das, was du suchst. Ein einfaches Handling, eine geschlossene Community.
    Es ist möglich mit den Unsern Nachrichten auszutauschen, Orte zu Liken oder zu Kommentieren.
    Fotoorte wurde komplett programmiert, es wurde großer wert auf Usability und Performance ausgelegt!

    Karte, Kategorien und Volltextsuche sind natürlich selbstverständlich!
    Es gibt auch schon eine iPhone Version.

    Gruß
    TIm

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