Marrakech

 

 

Bei unserer Ankunft in Marrakech erblicken wir beim Verlassen des Bahnhofs eine Infotafel. Sie zeigt an, was das Körpergefühl auf dem schattenlosen Bahnhofsvorplatz bereits erahnen lies: 44°C. Wie jedes Mal, beginnen die Verhandlungen um einen fairen Preis mit einem Taxifahrer. Und auch dieses Mal springt für unseren Chefunterhändler Flo ein klarer Sieg heraus. Selbst der Taxifahrer lacht ob seiner Chancenlosigkeit. Leider macht Flo seinen gewonnen Respekt direkt nach dem Einsteigen zunichte, als er nach dem Gurt greift, um sich anzuschnallen. Ein Glück kann ihn der Fahrer abhalten. Viel zu gefährlich wär das nämlich. Dieses Mal lacht der Fahrer Flo aus.

Nach den spartanischen Unterkünften der vorherigen Nächte entscheiden wir uns, für unseren Aufenthalt in Marrakech ein bisschen mehr Geld in die Hand zu nehmen. Ein im Reiseführer empfohlenes Riad gefällt uns sehr gut, sodass wir entscheiden dort zu bleiben. Sogar ein kostenloses Frühstück und einen kleinen Abschlag beim Zimmerpreis können wir noch heraushandeln. 580 Dh, also etwas unter 58€ pro Nacht/Zimmer.

Den Nachmittag und Abend verbringen wir auf und um den berühmten Platz Jemaa El Fna, der nur wenige Meter von unserem Riad entfernt liegt. Die Gegend ist perfekt um sich treiben zu lassen. Es gibt Livemusik, Boxkämpfe und Tänzer zu bestaunen. Flo und Anton trinken einen frisch gepressten Orangensaft. Mir ist das zu soft, weshalb ich mich für einen puren Zitronensaft entscheide. Um den Tag abzuschließen, wollen wir eine Shisha Bar aufsuchen, was auch relativ schnell gelingt. Die Preise sind gehoben. Absolute Normalität in Marrakech, wie es im Lonely Planet beschrieben ist. Der Eintritt beim Clubbesuch kostet hier gerne mal 35€. Man sollte aber die jeweils 20€ für die Hin- und Rückfahrt mit dem Taxi nicht vergessen. In der Bar läuft David Guetta, Flo Rida und Adele, während am Nachbartisch alle halbe Stunde Drinks im Wert unserer Übernachtung im Riad bestellt werden.

 

 

 

 

Den nächsten Tag beginnen wir wiederum auf dem Jemaa El Fna, der  im Vergleich zum Vorabend verwaist ist. Die Köche kommen immer erst bei Einbruch der Dunkelheit und bauen ihre mobilen Küchen auf. Gleiches gilt für die Musiker, Boxer und Tänzer. Wir machen es nun wie in den anderen Städten zuvor und steuern ein paar Sehenswürdigkeiten an, lassen uns aber grundsätzlich durch die verwinkelten Gassen und Souks treiben. Dabei landen wir unter anderem in einer Färberei. In der wunderschönen Ben Youssef Medersa, einer Koranschule ihr erinnert euch, gönnten sich meine Gefährten dann ein Päuschen im Schatten. Ich fotografierte derweil routiniert unseren Eintritt ab. Wer mich kennt, kann sich das sicher bildlich vorstellen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem wir am Vorabend nicht zwischen den qualmenden Küchen auf dem Jemaa El Fna Abendbrot gegessen hatten, machten wir es an diesem Tag besser. Und Junge war das eine gute Entscheidung. Die frisch gegrillten Würstchen, die saftigen Fleischspieße und der würzige Tomatensalat sind ein absolutes Highlight. Ich würde glatt noch mal nach Marrakech fliegen für ein solchen Gericht.

Wir suchten dann aber relativ zeitig unsere Betten auf, denn am nächsten Morgen sollte um 6:30 Uhr der Wecker klingeln. Auf dem Plan stand der Auftakt einer 3-tägigen Wüstentour in die westliche Sahara.