Analoges Comeback

Nein, ich habe nicht vergessen, dass ich einen Blog habe.

In den letzten Wochen habe ich allerdings einerseits nicht besonders viel und außerdem auch noch analog fotografiert. Anfang des Jahres erwähnte mein Opa seine alte EXA, eine Analogkamera aus DDR Zeiten, die ich natürlich sofort haben wollte um zu testen, ob sie denn wirklich noch funktionsfähig ist. Ich habe das mit dem Test dann länger warten lassen, als ursprünglich geplant und raffte mich erst vor 3-4 Wochen auf und kaufte mit meinem Kommilitonen Manuel zusammen einen Ilford Schwarz/Weiß Film. Auch Manuel hatte nämlich eine alte Kamera bekommen. Die sieht vielleicht verschärft aus …

Die letzten Wochen hatte ich also des Öfteren die alte EXA 1c dabei und machte am Sonntag dann endlich meinen ersten Analogen Film, seit schätzungsweise mindestens 10 Jahren, voll. In meiner frühen Kindheit war ich im Urlaub nämlich immer mit so einer Olympus Knipse unterwegs und fotografierte wild in der Gegend rum. Der künstlerische Anspruch der Bilder von damals sei mal dahingestellt, aber ich würde schon behaupten, dass mich das gut an die Fotografie herangeführt hat.

Gestern nahm sich dann unsere super nette Kommilitonen Hyran die Zeit und zeigte uns wie wir unsere Filme im Labor der HTW selbst entwickeln können. Wir verbrachten solide 3,5 Stunden im Labor, entwickelten unsere Filme und erstellten erste Abzüge. Und Junge, hab ich mich gefreut die Bilder zu sehen. Wie ein kleines Kind. Ich muss dazu sagen, dass mein Film ca. beim 33. Bild gerissen ist und ich das beim Fotografieren schon gemerkt hat, dass da irgendwas nicht gestimmt hat. Seit diesem Zeitpunkt hatte ich tierische Angst keine Bilder zu Gesicht zu bekommen.

Ich bekam dann aber doch Bilder zu Gesicht.Irgendwie ist es tatsächlich etwas magisches seinen ersten großen Abzug in der Hand zu halten, der komplett manuell entstanden ist. Die Kamera hat weder Autofokus noch einen Belichtungsmesser, den Film haben wir selbst entwickelt und die Abzüge auch selbst erstellt.

Mein bisheriges Fazit ist, dass die analoge Fotografie, wie viele es ja immer nennen, brutal entschleunigt und zwar positiv. Vergleiche ich jetzt, welchen Wert diese ersten beiden Fotos, welche ich gestern vergrößerte, für mich haben, ist dieser um ein Vielfaches größer als der meiner digitalen Bilder.

Und hier jetzt die ersten beiden Bilder meines analogen Comebacks, die leider besonders beim Scannen einiges ihrer Qualität und Ausdruckskraft verloren haben. Und überhaupt ist es etwas ganz anderes die Fotos auf A4 in der Hand zu halten. Und ja, das Bild von der Fleischerei ist leider nicht so gut vergrößert, werd ich noch mal besser machen. Der Kamera selbst werde ich in den kommenden Tagen auch noch einen Eintrag widmen, wer es gar nicht abwarten kann, es ist diese hier.